Mittwoch, 8. Juli 2015

Der perfekte Tag - so sieht er aus bei: Nadine, Emily und Sparta

Und schon sind wir beim nächsten perfekten Tag angekommen! Heute dürfen wir bei Nadine, Emily und Sparta vom Blog Hundsgemeine Literatur dabei sein! Seid gespannt: 


                                             Der Tag
 
Emily und ich haben einen Auftrag bekommen, wir sollen unseren perfekten Tag beschreiben. Wir hatten beide direkt einen Gedanken – das wird einfach. Doch so einfach ist das gar nicht. Ich dachte an den aufregendsten, Emily an den schönsten Tag. Ich sah Bälle, Wasser und Maulwurfshügel, Emily sah Sand, hohes Gras und umgefallene Baumstämme. Vielleicht wäre es einfacher, wenn jeder für sich seinen perfekten Tag beschreiben würde. Frauchen macht sich in solchen Situationen immer gerne Listen. Hunde sind da eigentlich etwas spontaner, wenn es darum geht, sich zu überlegen, was ihnen gefällt und was ihnen wichtig ist. Allerdings hatten wir eine Sache vollkommen unterschätzt. Es sollte nicht um unseren schönsten, abwechslungsreichsten, entspanntesten oder glücklichsten Tag gehen, das Thema ist unser perfekter Tag. 
 Perfekt. Das ist schon eine ganz schöne Anforderung, so etwas tut man nicht mit ein bisschen Ballspielen im Wald oder einer ausgiebigen Kuscheleinheit auf dem Sofa ab. Nein, da muss nun wirklich mehr her. Da Emily und ich uns in einer Angelegenheit sehr schnell einig waren, bekommt ihr nun doch nur einen Text. Unseren perfekten Tag verbringen wir beide auf jeden Fall gemeinsam. Herrchen und Frauchen sind selbstverständlich auch dabei, alleine schon deswegen, weil einige Punkte auf unserer Liste ohne die beiden gar nicht zu schaffen sind. Aber lest selbst.


Der Morgen

Wir schlafen aus. So richtig, also mindestens bis zehn Uhr. Eine halbe Stunde vor dem Aufstehen kuscheln wir uns noch mal so richtig an Frauchen an, so, dass sie sich gar nicht mehr bewegen kann. Wir sind ohne Zweifel zu Hause, weil das eigene Bett das gemütlichste ist. Dann stehen wir auf. Frauchen legt uns die dünnen Halsbänder an, Leinen werden wir nicht brauchen. Gerade aus der Tür getreten, stehen wir auf einem Olivenhain in unserer alten Heimat. Wir schlendern durch den Schatten, bis wir den besten Hundestrand der Welt erreichen. Im Süden Kretas fetzen wir mit unseren Hundekumpels durch die Morgensonne. Wenn unsere Zungen fast bis auf den Kies hängen, legen wir uns auf die Decke, die selbstverständlich nur für uns eingepackt wurde. Wir dösen ein wenig, bis es uns an dem schattenfreien Strand zu warm wird. Wir gehen zurück und landen zu Hause in der Küche. Frauchen hat unser Frühstück schon vorbereitet. Ich bekomme eine große Portion Rinderbeinscheibe mit Himbeeren, für Emily steht eine Schüssel Lachs mit Erdbeeren bereit. Nachdem wir uns die Bäuche richtig vollgeschlagen haben, legen wir uns aufs Sofa, meinen Rücken drücke ich so fest gegen Frauchens Bein, wie es irgendwie möglich ist, Emily thront auf der der Sofalehne. Der Morgen geht langsam und schläfrig in den Mittag über.

Der Mittag

Für den Strand wäre es jetzt natürlich viel zu warm. Es geht in den Wald. Ich stürze mich von einem Loch zum nächsten und buddele so lange, bis auch das letzte bisschen Weiß an meinen Pfoten mit feuchter, schwarzer Erde bedeckt ist. Die kleine Prinzessin springt wie wild zwischen umgefallenen Baumstämmen umher. Dann kommt zufällig eine Kindergarten-Gruppe vorbei, die sich im Halbkreis um Emily versammeln und ihr den Bauch zu kraulen. Unter einem Laubhaufen finde ich den (zumindest für heute) besten Ball der Welt. Es folgt ein längerer Kampf um meine Beute. Mir ist die ganze Zeit klar, dass es mein Ball ist und es auch für immer mein Ball sein wird, aber so ein kleiner Kampf mit Emily hat schon was für sich. Auch die zweite Etappe unseres perfekten Tages neigt sich dem Ende und wir entschließen uns für den Übergang erneut für ein Nickerchen auf dem Sofa.

 Der Abend

Die letzte Runde für heute steht an. Wir wollen wieder an den Strand. Jetzt geht es aber nicht nach Kreta, sondern nach Holland. Hier gibt es unendlich lange Sandstrände, an denen wir so richtig Hund sein können. Gemeinsam jagen wir die kleinen Blasen, die entstehen, wenn das Salzwasser auf den Sand trifft. Im Anschluss spielen wir im hohen, trockenen Gras verstecken und buddeln zusammen den perfekten Graben für eine Sandburg. Im gleichen Moment wie die Sonne lassen wir uns auf den Boden sinken. Zwischen Frauchen und Herrchen gekuschelt, beobachten wir, wie der kunterbunte Himmel, das Ende unseres perfekten Tages einleitet. 

 Diesen Tag hat es so nie gegeben, und vermutlich haben wir uns da für 24 Stunden auch ein bisschen zu viel vorgenommen. Aber wir sind ja noch jung, was hätten wir davon, unseren perfekten Tag schon hinter uns zu haben? Und ein kleines Stück „Perfekt“ steckt in jedem unserer Tage. Was will man mehr!  


Der Tag könnte uns auch gut gefallen :-) Wollt Ihr noch mehr perfekte Tage lesen oder vielleicht selbst mal von EUREM perfekten Tag erzählen? Schreibt uns ein Mail!